Datentransfer-Kreislauf von ZIS Ing-Bau
Der Datentransfer-Kreislauf von ZIS Ing-Bau
Im Idealfall hat jedes Ingenieurbauwerk eines Baulastträgers sein eindeutiges, digitales Zuhause; die eine maßgebliche Datenbank, in der alle digitalen Informationen gespeichert und abgerufen werden können. Jegliche Datenerfassung und Dokumentation eines Ingenieurbauwerks findet in oder für diese Datenbank statt. Diese Datenbank soll die Datenbank des Baulastträgers sein.
In zunehmendem Umfang erfolgt dies durch externe Ressources der Baulastträger. D.h., dass die Erfassung von Bauwerks- Prüfungs- und Zustandsdaten an externe Ingenieurinnen und Ingenieure vergeben wird. Spätestens nach der Ersterfassung eines Ingenieurbauwerks geschieht dies in ergänzender und aktualisierender Weise. Dies bedingt, dass die externe Erfassung von Konstruktions-, Zustands- und Prüfungsdaten aufbauend auf den bereits erfassten Daten geschieht.
Dazu stellt ZIS Ing-Bau den Datentransfer-Kreislauf zur Verfügung. Das darin implementierte Datenaustauschkonzept sieht einen abgesicherten Export der betreffenden Bauwerksdaten vor. Bearbeitungssperren sorgen dafür, dass die Daten für den Zeitraum der externen Bearbeitung nicht parallel und im Zweifelsfall widersprüchlich erfasst werden können.
Nach der erfolgreichen Rückübertragung der extern aktualisierten und ergänzten Bauwerksdaten, werden die Bearbeitungssperren wieder aufgehoben.
Datentransfer-Kreislauf im Diagramm
Datentransfer-Kreislauf mit Transfer-Schlüssel im Diagramm
Schritt 1 - Die Datenausgabe des Auftraggebers (Baulastträger/Eigentümer/Verwaltung)
Die Bauwerke und Teilbauwerke / Bauwerksabschnitte sind in der ZIS Ing-Bau-Datenbank in die Strukturen von Standort und Bauwerksgruppe eingebunden. Die Datenausgabe sollte sich daher auf die betreffenden Bauwerke und Teilbauwerke beziehen welche extern bearbeitet bzw. erfasst werden sollen.
Dadurch findet das Bauwerk nach Abschluss des Datentransferkreislaufs wieder an die passende Stelle der Datenstruktur des Baulastträgers. Der Export der höheren Datenstrukturen (Standorte bzw. Bauwerksgruppen) sollte sich auf Datenadministrative Anpassungen oder Verschiebungen beschränken. Dies bedeutet für den Baulastträger, dass er auch bei einer externen Ersterfassung eines Bauwerks, dieses Bauwerk im eigenen Datenbestand an passenden Stelle, mit passender Bauwerksnummer und geplanter Teilbauwerks-Struktur vordefiniert und dann, als „leere Hülle", für die Ersterfassung ausliest.
Der Export für die externen Bearbeitung sichert durch das Setzen der zu den Exportdaten passenden temporären Bearbeitungssperren dafür, dass es zu keiner inkonsistenten Datensituation oder Bearbeitungsverlusten der betreffenden Daten kommen kann. Optional kann dieser Prozess durch einen Transferschlüssel abgesichert werden. Dabei handelt es sich um einen Eindeutigkeits-Zeitstempel der in die Daten des Transferkreislaufs so eingebunden wird, dass die aus der externen Erfassung zurückkommenden Daten wiedererkannt werden können. Damit wird sichergestellt, dass die erfassten Daten auf der definierten Datengrundlage aufbauen und nicht aus anderen Quellen stammen oder es sich um einen älteren Datensatz handelt. Nur auf diese Weise ist eine externe, aufbauende Datenerfassung umzusetzen. Die exportierten Bauwerks-Daten werden einer einzelnen Transferdatei inklusive der Bilddaten und dem optionalen Transferschlüssel gespeichert.
- Der Auftraggeber (Baulastträger/Eigentümer/Verwaltung) öffnet über die
Optionen den Export mit Klick auf
.
- Das Fenster Daten exportieren öffnet sich.
- Der Auftraggeber möchte, dass die exportierten Ebenen bis zum Prüfungsabschluss durch den Auftragnehmer (Prüfer/Erfasser/Datenempfänger) zur Bearbeitung gesperrt sind. Hierzu wählt er bei der ersten Frage den Datentransfer.
- Der Auftraggeber kann außerdem den Export mit einem eindeutigen Schlüssel versehen. Der Schlüssel wird bei allen Import- und Exportvorgängen dieses Transfer-Kreislaufs in die Daten geschrieben. Dadurch können nur Dateien dieses Kreislaufs die Sperren lösen.
- Der Auftraggeber schreibt im Bemerkungsfeld eine Nachricht an den Auftragnehmer, welche diesem beim Öffnen der Datei angezeigt wird.
- Mit Klick auf
gelangt der Auftraggeber zur Datensatz-Auswahl und selektiert die Ebenen die er für den Auftragnehmer exportieren möchte. Neben den selektierten Checkboxen wird ihm dabei ein Sperrsymbol
mit dem Text-Hinweis Transfer beginnen angezeigt.
- Die selektierten Ebenen sind nach dem Export im Datenbestand des Auftraggebers zur Bearbeitung gesperrt.
- Nur für selektierte Ebenen besteht ein Bearbeitungsrecht für den Datenempfänger.
- In den Datenaktionen des Auftraggebers erscheint unter den exportierten Ebenen nun der entsprechende Vorgang und im Detail-Fenster alle dazugehörigen Informationen, wie z.B. die Bezeichnung des eindeutigen Transferschlüssels.
Schritt 2 - Die Datenübernahme des Auftragnehmers (Prüfer/Erfasser/Datenempfänger)
Der Import der Auftraggeber-Daten erfolgt inklusive der übergeordneten Strukturebenen und dem optionalen Transferschlüssel.
- Der Auftragnehmer öffnet über die
Optionen den Import mit Klick auf
.
- Der Auftragnehmer wählt über den Explorer die Datei aus, die ihm der Auftraggeber zur Verfügung gestellt hat und klickt auf Öffnen.
- Es wird ihm nun die Bemerkung des Auftraggebers angezeigt, diese kann nach dem Importvorgang in den Datenaktionen erneut angesehen werden.
- Im Auswahl-Fenster wählt er die Ebenen Bauwerk "Bauwerk Beispiel" und Bauwerksabschnitt "Beispielabschnitt" aus und importiert diese in seinen Datenbestand.
- Der Standort "Hauptgebäude Beispiel" und die Bauwerksgruppe "Bauwerksgruppe Beispiel" muss er nicht explizit selektieren, diese werden zur Vervollständigung der Struktur trotzdem in seinen Datenbestand importiert, besitzen aber keine Bearbeitungsrechte.
Verkehrsbauwerk Beispiel
Schritt 3 - Die Datenrückgabe an den Auftraggeber
Die Daten werden nach Abschluss der Erfassung an den Auftraggeber über die Exportschnittstelle übertragen.
- Der Auftragnehmer führt die beauftragten Arbeiten durch, und exportiert nach Abschluss den Datensatz als Datentransfer, mit Bemerkung zur Übergabe an den Auftraggeber.
- Neben der Checkbox der selektierten Ebenen erscheint der Hinweistext Transfer abschließen, dies garantiert, dass die gesperrten Ebenen des Auftraggebers beim Import korrekt entsperrt werden.
Schritt 4 - Die Datenintegration der aktualisierten Daten
- Der Auftraggeber öffnet über die
Optionen den Export mit Klick auf
.
- Der Auftraggeber wählt über den Explorer die Datei aus, die ihm der Auftragnehmer zur Verfügung gestellt hat.
- Es wird ihm nun die Bemerkung des Auftragnehmers angezeigt, diese kann nach Import in den Datenaktionen erneut angesehen werden.
- Im Auswahl-Fenster selektiert er die vorhandenen Ebenen. Nach dem Selektieren erscheint ein grünes Schloss mit dem Hinweistext, dass die ausgewählten Ebenen bei Import entsperrt werden.
- Neben der Checkbox der selektierten Ebenen wird der Text-Hinweis wird überschrieben angezeigt.
- Er führt den Vorgang bis zum Ende aus und überschreibt mit Klick auf
die Ebenen in seinem Datenbestand.
- Die vorhandenen Datensatzsperren werden nach dem Import entfernt. Der Transfer-Kreislaufs zwischen dem Auftraggeber und dem Auftragnehmer wurde korrekt abgeschlossen.
- In den Datenaktionen des Auftraggebers ist nun der Importvorgang vorhanden sowie der Hinweis das die Ebene aufgrund eines Export gesperrt war und durch den Import mit passendem Transfer-Schlüssel entsperrt wurde.
Sonderfälle/Fallstricke des Datentransfer-Kreislaufs
Es ist außerordentlich wichtig, die einzelnen Schritte des Datentransfer-Kreislaufs einzuhalten. Werden die Schritte nicht wie oben beschrieben nacheinander durchgeführt, können weitreichende Probleme auftreten, die in einer zeitintensiven manueller Nacherfassungsarbeit münden.
Die häufigsten Fehlerquellen sind hierbei die parallele Bearbeitung eines Bauwerks oder Bauwerksabschnitt/Teilbauwerk auf zwei oder mehr Datenbanken sowie die parallele Neuerfassung gleicher Strukturen. Im Folgenden möchten wir Ihnen anhand von möglichen Szenarien die Entstehung und Auswirkung solcher Fehler beschreiben:
Parallele Neuerfassung
- Der Auftraggeber liest seinen aktuellen Stand nicht aus und stellt diesen dem Auftragnehmer somit nicht zur Verfügung, oder der Auftragnehmer liest die exportierten Daten des Auftraggebers nicht ein. Stattdessen erfasst der Auftragnehmer die Struktur in seinem Datenbestand parallel zum Datenbestand des Auftraggebers neu. Dies führt zu folgenden Problemen:
- Der Auftraggeber kann die neu erfassten Daten nicht in seine bestehende Struktur integrieren, er erhält bei Import einen zweiten Standort.
- Die Sperren des Auftraggebers können mit dem Import nicht gelöst werden.
- Es ist auf Seiten des Auftraggebers eine aufwendige manuelle Nacherfassung notwendig um die erfassten Daten des Auftragnehmers in seinen Datenbestand zu übertragen.
- Strukturergänzungen sind durch die Kopieren und Verschieben Funktionen von ZIS Ing-Bau unproblematisch, da die vom Auftragnehmer neu geschaffenen Strukturen in den ursprünglichen Standort integriert werden können. Existieren diese Strukturen jedoch bereits im Datenbestand des Auftraggebers, können die neuen Daten nicht in diese Strukturen ergänzt werden, der Altdatenbestand geht verloren, oder muss parallel gehalten werden.
Parallele Bearbeitung gleicher Strukturen
- Der Auftragnehmer liest die exportierten Daten des Auftraggebers nicht ein, und bearbeitet stattdessen alte Daten einer früheren Prüfung, die ihm der Auftraggeber zu einem früheren Zeitpunkt zur Verfügung gestellt hatte.
- Der Auftraggeber kann diesen Datensatz zwar in seine Struktur integrieren, allerdings geht so sein aktueller Stand verloren falls in der Zwischenzeit andere Prüfungen oder Anpassungen stattgefunden haben.
- Die Sperren des Auftraggebers können mit dem Import nicht gelöst werden, falls dieser einen Export mit einem eindeutigen Transferschlüssel durchgeführt hat. Der Schlüssel ist in dem alten Datensatz des Auftragnehmers nicht vorhanden.
- Der Auftragnehmer vergibt die gleichen Strukturen an weitere Auftragnehmer und führt die Daten nicht mehr zusammen oder der Auftraggeber vergibt die gleichen Strukturen an mehrere Auftragnehmer.
- Der Auftraggeber erhält in diesem Fall zwei oder mehr unterschiedliche Datensätze zurück, was bedeutet das jedes Einlesen den vorherigen Import/aktuellen Stand überschreibt und Daten zwangsläufig verloren gehen.
- Es ist auf Seiten des Auftraggebers eine aufwendige manuelle Nacherfassung notwendig um die erfassten Daten der verschiedenen Auftragnehmer in seinen Datenbestand zu übertragen.
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Verfügbar ab ZIS Ing-Bau Version: 22.10.26.0